Der Schwedenofen ist ein geschlossener, freistehender Ofen, der mit einem Rauchrohr an den Kamin (Rauchfang) angeschlossen ist und vorwiegend mit Holz bzw. Holzbriketts befeuert wird. Der Ofenkörper ist aus Stahl bzw. Gusseisen gefertigt und kann eine keramische Verkleidung bzw. einen Specksteinmantel aufweisen.
Schwedenöfen geben Wärme durch Strahlung bzw. Konvektion ab. Die Strahlungswärme wird dabei im Wesentlichen direkt über eine Glaskeramikscheibe, welche einen freien Blick auf das Feuer ermöglicht, bzw. zu einem weitaus geringeren Anteil auch indirekt über die erwärmten Ofenteile in den Aufstellungsraum abgegeben. Konvektionswärme wird dadurch erzeugt, dass die Raumluft in einem Konvektionskanal am warmen Feuerraum vorbei geführt wird. Sie heizt sich dabei auf und verlässt den Ofen erwärmt durch Schlitze oder andere Öffnungen. Die Kombination von Strahlungs- und Konvektionswärme schafft ein äußerst angenehmes, lebendiges Raumklima, die Ofenwärme wird optimal und zugfrei verteilt. Die Strahlungswärme wird dabei als besonders angenehm empfunden und ist somit für eine behagliche Wohnatmosphäre von entscheidender Relevanz.
Neben den behaglichen Aspekten von Schwedenöfen sind auch deren gestalterischen Eigenschaften hervorzuheben. Ein moderner Schwedenofen ist ein Feuermöbel, ein Einrichtungsgegenstand mit hohen architektonischen Qualitäten und Ausdruck einer gehobenen Wohnkultur.
Der Schwedenofen eignet sich hervorragend als Ergänzung zur Primärheizung in der kalten Jahreszeit bzw. als alleinige Wärmequelle in der Übergangszeit im Frühjahr und Herbst. Er schafft als alternative Heizform Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Verbrennung verläuft bei entsprechender Qualität emissionsarm und effizient dank moderner Technik. Das Heizen mit Holz ist besonders umweltschonend aufgrund einer ausgeglichenen CO²-Bilanz. Bei der Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie das Holz zuvor in seiner Wachstumsphase aufgenommen hat. Gut für die Umweltbilanz ist auch, dass Holz ein nachwachsender Rohstoff ist der günstig aufgearbeitet werden kann und meist nur über kurze Strecken transportiert wird. Als Kaminholz gut geeignet sind Harthölzer (z.B. Buche) aller Art aufgrund ihres hohen Brennwerts und niedrigen Harzgehalts.
Hochwertige Kaminöfen führen die Verbrennungsluft kontrolliert zu und heizen diese vor. Die Raumluft wird durch einen Kanal über der Flamme entlang geführt und dabei auf ca. 300°C erhitzt. Die heiße Luft (Sekundärluft) wird gezielt von innen gegen die Glasscheibe geführt. Dadurch wird verhindert, dass sich Rußpartikel am Keramikglas festsetzen. Danach gelangt die Sekundärluft zum Feuer und ermöglicht eine saubere Verbrennung des Holzes.
Ein qualitätsvoller und effizienter Kaminofen zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad von ca. 80 Prozent aus. Dies hat einen geringeren Verbrauch zur Folge und damit auch geringe Kosten im Betrieb. Aufgrund der hohen Wärmeausbeute kommt der richtigen Dimensionierung des Ofens ein besonders wichtiger Stellenwert zu. Die Leistung des Ofens soll an die Raumgröße und den jeweiligen baulichen Gegebenheiten angepasst- bzw. mit den individuellen Anschaffungsmotiven abgestimmt werden.
Im Alltagssprachgebrauch wird der Kaminofen auch gerne als Schwedenofen bezeichnet. Die Herkunft dieses Synonyms ist vermutlich mit der langen Tradition des Kaminofens im skandinavischen Raum zu erklären.
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